Verena Wüsthoff und Eva Zöllner arbeiten seit 25 Jahren als Duo Windspiel zusammen. Blockflöten und Akkordeon sind eine ungewöhnliche, nicht immer ganz vorurteilsfreie, aber auch sehr faszinierende Besetzung. In ihrem Programm für chamber remix am 28.12. haben die beiden Musiker:innen die Highlights ihres Repertoires zusammengestellt:
Gesangliches steht neben Schrillem, Skurriles neben Archaik, und überraschende Klangverschmelzungen zeigen die beiden Instrumente in neuem Licht. Windspiel steht für lebendige Interpretation der Musik unserer Zeit und arbeitet stetig an der Erweiterung des Repertoires für dieses besondere Duo
Benjamin Grau schloss 2020 sein Konzertexamen in elektronischer Komposition an der Kölner HfMT bei Michael Beil ab. In seiner Musik verbindet Grau Einflüsse aus Popularmusik und zeitgenössischer Komposition auf experimentelle Weise. In den letzten Jahren verlagerte sich sein künstlerischer Schwerpunkt zunehmend von klassischer Komposition hin zu selbstprogrammierter Live-Elektronik in kollaborativen, interdisziplinären Kontexten. Dazu entwickelte und produzierte er ein maßgeschneidertes elektronisches Instrument, das ihm mehr Flexibilität und Intuitivität in diesen Settings ermöglicht.
Windspiel – Duo für Neue Musik
wurde im Jahr 2000 von Verena Wüsthoff und Eva Zöllner gegründet. Beide Musikerinnen haben sich als Spezialistinnen für zeitgenössische Musik im internationalen Konzertbetrieb einen Namen gemacht und arbeiten engagiert daran, das Repertoire für ihre Instrumente zu erweitern und in neuen Kontexten zu präsentieren. Nach 20 Jahren gemeinsamer Bühnenerfahrung begeistern die beiden Musikerinnen ihr Publikum mit lebendigen und authentischen Interpretationen.
Sie spielten unter anderem beim Tehran International Electronic Music Festival, in der Akademie der Künste Berlin, bei Frauenstimmen Salzburg, dem Borealis Festival Bergen, im ZHdK Zürich, im Kulturinstitut Köln, dem Deutschlandfunk, beim El Colegio Nacional Mexico, dem Fringe Festival Melbourne, beim BIFEM Festival Bendigo, in der Logos Foundation Ghent, der Documenta12 Kassel und im IMD Darmstadt.
Als eins der wenigen professionellen Duos in dieser Besetzung widmen sie sich seit 20 Jahren der Aufführung und Vermittlung zeitgenössischer Musik. Zahlreiche Werke des immer noch sehr kleinen Repertoires für diese besondere Besetzung entstanden im Auftrag des Duos und in enger Zusammenarbeit mit jungen Komponistinnen und Komponisten aus aller Welt.
Benjamin Grau
n seiner Musik zieht er Inspiration aus seiner bisherigen musikalischen Sozialisation, die vor allem im Bereich populärer Musik stattfand. In seinem Schaffensprozess isoliert er bestimmte Klänge, Strukturen und Prozesse, die in ihm eine starke, innerliche Reaktion hervorrufen und untersucht sie, weitet sie aus, treibt sie in Extreme, die mit ihrem ursprünglichen Kontext wenig Ähnlichkeit haben. Die gewonnenen Materialien und Versatzstücke setzt er wieder zusammen, in einer Art, welche seine ursprüngliche emotionale und körperliche Reaktion einfängt und ausdehnt – sie greifbar macht. Dabei entwickelt er eine eigene Sprache, welche die Idiome der Popularmusik und zeitgenössischen Komposition hinter sich lässt.
Benjamin Grau arbeitete mit dem Countertenor Kai Wessel, Ensemble Garage, Electronic ID und Musikfabrik. Seine Musik wurde in Deutschland, dem europäischen Ausland und Asien u.a. auf der Ruhrtriennale, ACHT BRÜCKEN, Tampere Biennale (Finnland), Daegu International Dance Festival (Südkorea) und bei den Kunstfestspielen Herrenhausen aufgeführt. Benjamin Grau war Gründungsmitglied des Computermusik-Projekts Hackmeck sowie des instrumental-elektronische Duos Multipol mit Lola Rubio.
Programm:
1. Teil: Verena Wüsthoff & Eva Zöllner WINDSPIEL
Georgina Derbez (1968) –
La Forca, il Sparvier (2007) für Blockflöten und Akkordeon
Simon Vosecek (1978) –
Durst (2012) für Sopranino-Blockflöte und Akkordeon
Sarah Nemtsov (1980) –
SKOP (2016) für Akkordeon und Mundharmonika
Raphaël Languillat (1989) –
pietà (black) (2017) für Bass-Blockflöte und Akkordeon
Keiko Harada (1968) –
Third Ear Deaf (2000) für Blockflöten und Akkordeon
Pause
Kunsthafen im Rhenania
Bayenstrasse 28
50678 Köln